Geschichte

Die Gründerin des Weraheims, Herzogin Wera Konstaninowa, Großfürstin von Russland, wurde am 16. Februar 1854 in St. Petersburg geboren. Im Alter von neun Jahren siedelte sie nach Württemberg über. 1874 wurde sie mit Herzog Eugen von Württemberg vermählt. 1877 jedoch verstarb ihr Gatte bei einem Duell und Wera wurde in jungen Jahren mit ihren wenige Wochen alten Zwillingstöchtern zur Witwe.

Sie war eine gebildete Frau, die öffentlich ihre Meinung kundtat, was zur damaligen Zeit außergewöhnlich war. Ihr soziales Engagement für arme Leute war bemerkenswert. Als der Großfürstin bekannt wurde, dass eine überforderte Mutter ihren Säugling in Stuttgart in den Bahnhofsabort geworfen hatte, wollte sie etwas ins Leben rufen, was es vorher noch nicht gegeben hatte: Eine Zufluchtsstätte für gefährdete Mädchen und unverheiratete, werdende Mütter.
Mit diesem Vorhaben erregte Wera Anstoß und bekam weder staatliche noch kirchliche Unterstützung.

So entstand im Jahre 1909 die Stiftung Zufluchtsstätten in Württemberg zugunsten heimatloser Mädchen und werdender Mütter. Es wurde ein altes Gebäude in Hebsack gekauft und am 01.10.1909 eingeweiht. 1922 bezog man in Stuttgart ein zweites Haus, um die Arbeit mit den „Gefährdeten“ und den alleinstehenden Müttern zu trennen. So entstand das Weraheim, Haus für Mutter und Kind, im Westen Stuttgarts, zunächst in der Forststraße und heute mit Sitz im Oberen Hoppenlauweg.
Im Jahr 2002 richtete das Weraheim die Babyklappe ein, um Frauen, die sich in extrem schwierigen und ausweglos erscheinenden Lebenssituationen befinden, eine Hilfe anzubieten.
Um Stuttgarter Familien zu unterstützen, wurde in den letzten Jahren die Kindertagesbetreuung stetig ausgebaut, 2006 mit der Sternschnuppe (im Tiergartenweg 3) und 2013 mit der Wichtelstube (im Oberer Hoppenlauweg 4)